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Vorgänge im Krankenhaus

Drei Tage nach Tims Tod im Elbe-Elster Klinikum Herzberg baten wir um ein Gespräch zur Aufklärung der Todesursache. Der Chefarzt der Inneren Station, Herr Dr. Zietz, sprach mit uns. Er war sehr betroffen und brachte sein Beileid zum Ausdruck. Wir konnten die Patientenakte unseres Sohnes einsehen und hatten somit die Möglichkeit, jede Seite zu erfassen. Von meiner Frau (examinierte Krankenschwester) wurden Notizen über den Inhalt der Akte angefertigt!
Mit Erschrecken konnten wir, im Beisein des Herrn Dr. Zietz, der Krankenakte unseres Sohnes entnehmen, dass auf der Inneren Station nur ein einziges Mal Blutdruckwerte überprüft wurden. Als Herr Dr.Zietz von meiner Frau daraufhin angesprochen wurde antwortete er, dass auch er keine weitere Eintragung erkennen könne, er jedoch Kenntnis darüber habe, dass die Nachtschwester zwischen 04.00 und 05.00 Uhr dem diensthabenden Arzt, Herrn Dr. Strache, mitgeteilt habe dass unser Sohn nicht ansprechbar sei.
Auf die Frage meiner Frau, was daraufhin veranlaßt wurde, antwortete Herr Dr. Zietz:
„Diese Frage habe ich dem diensthabenden Arzt auch gestellt, er konnte mir darauf keine Antwort geben!“ (Zitat Ende)
Wie wir später feststellen konnten (im Gutachten), wurde die Akte nachträglich bearbeitet, es wurden Eintragungen vorgenommen, die zum Zeitpunkt der Einsichtnahme unsererseits noch nicht drinstanden.
Anschließend verlangten wir eine sofortige Aussprache mit Herrn Dr. Strache.
Nach ca. einer halben Stunde erschien Herr Dr. Strache mit Herrn Dr. M. (damaliger Chefarzt der Intensivstation).
Auf die Frage meiner Frau, warum nach dem Anruf der Nachtschwester kein Monitoring zur Überwachung
der lebenswichtigen Vitalfunktionen des Körpers durchgeführt wurde antwortete er: „Es gab dazu keine Veranlassung.“ (Zitat Ende) Er erklärte uns, dass er sich die Blutdruckwerte von Tim per Telefon habe durchgeben lassen.  Anschließend übernahm sofort Herr Dr. M. als eigentlicher Gesprächsführer das Wort. Bis heute für uns unfaßbar und geradezu skandalös äußerte sich Herr Dr. M. verächtlich und herabwürdigend über unseren Sohn und brachte sinngemäß zum Ausdruck, das er im Krankenhaus Herzberg kein unbeschriebenes Blatt sei und sich mangels Geld im Krankenhaus vermutlich nur einen „Gratisschuss“ erhofft habe.
Unser Sohn war gerade drei Tage verstorben und dieser Arzt schleuderte uns im Verlauf des weiteren Gespräches entgegen:
„Wissen Sie denn überhaupt, welch immense Mengen Drogen ihr Sohn konsumiert hat? Ich habe einen Schnelltest veranlasst und wir haben Antidepressiva gefunden (wurden lt.Obduktionsbericht nicht nachgewiesen). Wir haben nur eine Nachtschwester für 36 Betten, da können Sie auf die paar Stunden pochen, wo nichts passiert ist, aber dann steht Aussage gegen Aussage…!“ (Zitat Ende)
Völlig schockiert über das anteilnahmslose, selbstherrliche Verhalten des Herrn Dr. M. verließen wir das Elbe-Elster Klinikum und informierten telefonisch den ermittelnden Beamten (Kripo Finsterwalde), mit der Bitte der sofortigen Beschlagnahme der Patientenakte unseres Sohnes.
Die Herausgabe der Akte wurde jedoch trotz staatsanwaltlicher Verfügung mehrfach durch das Elbe-Elster Klinikum verweigert und erst durch Beschluss des Amtsgerichts Bad Liebenwerda eine knappe Woche nach dem Tod unseres Sohnes dem ermittelnden Beamten übergeben.
(Aktenvermerk der Kriminalpolizei zum Ermittlungsverfahren 39Gs 155/07 vom 18.10.07:
„Eine Herausgabe der kompletten Krankenakte erfolgt auf  keinen Fall auf freiwilliger Basis, nur auf richterlicher Anordnung, so die Entscheidung des Dr. med. Schwarick.“
In Pressemitteilungen wurde der Öffentlichkeit durch reißerische Überschriften (siehe Presse und Moral) der Eindruck vermittelt, unser Sohn wäre an einer Überdosis verstorben. Auf unsere empörte Nachfrage, weshalb die Polizei solche Nachrichten an die Presse weiterleite sagte man uns, das diese Mitteilungen nachweisbar keinesfalls von der Pressestelle der Polizei stammen, sondern die Vermutung bestehe, das diese Informationen aus dem Krankenhaus an die Presse herausgegeben wurden.

Das Auftreten des Herrn Dr. M. uns Eltern gegenüber und die Art und Weise der Behandlung unseres Sohnes im Elbe-Elster Klinikum, belasten uns sehr, und sind mitverantwortlich für den enormen Leidensdruck dem wir seit dem Tod unseres Sohnes bis zum heutigen Tag ausgesetzt sind.

Anmerkung:
Wegen des hohen Arbeitsaufkommens konnte das von der Staatsanwaltschaft angeforderte Sektionsgutachten erst im März 2008 unserem Anwalt übermittelt werden. Dadurch erhielten wir konkrete Informationen über den tatsächlichen Gesundheitszustand unseres Sohnes.

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